Samstag, 21. März 2020

das kam mir heute Morgen in den Sinn…


Gott wird von Anfang an als der beschrieben, der Ordnung ins Chaos bringt
- Gott sprach und es geschah.

Das Problem dieser Welt besteht darin, dass er sich damit zurückhält.

Der Grund seiner Zurückhaltung:
Er hat den Menschen das Mandat übertragen, die Schöpfung weiter zu entwickeln: aus Chaos Ordnung zu schaffen, aus Fehlentwicklung Korrektur, aus Krankheit Wiederherstellung, aus Mutation konstruktive Zielanpassung, aus Misslingen ermutigenden Neuanfang – der Mensch hat quasi die Patentrechte sowie die Prokura des Eigentümers.

Aus dieser Eigenverantwortlichkeit des Menschen wurde jedoch Auto-nomie: Selbstregulierung, Selbstbestimmung, Autokratie. Er wählte - wie es im Bild der Bibel heißt - die Frucht vom Baum der Erkenntnis – Ratschläge vom Chef unerwünscht!

Es gab aber noch einen zweiten Baum im Paradies.
Das war der Baum des Lebens. Gott hatte ausschließlich verboten, die Früchte des Baumes der Erkenntnis zu nehmen.
Leider versäumte der Mensch, die Frucht vom Baum des Lebens zu wählen.

Damit war Gott draußen – jedenfalls aus der Welt des Menschen.

Überraschend: Gott nahm die Eigenverantwortlichkeit des Menschen nicht zurück.
Aber er nahm sich selbst zurück.

Damit war der Mensch mit sich allein und versucht seitdem, mit eigenen Regeln dem Chaos Herr zu werden.
Vieles gelingt, weil die Grundausstattung Gottes weiterhin wirkt, aber die nachfolgenden Kriterien wurden selber entwickelt:
Eigenverantwortung entpuppte sich als Eigenliebe,
Selbstständigkeit als Selbstverwirklichung,
lebendige Bezogenheit als Selbstbezogenheit.

Der jeweils Andere im System hat eigentlich immer gestört – zuerst Gott, dann aber auch jeder andere Mensch, der anderes war als man selbst.

Die Folge ist die Welt, wie wir sie kennen – all inclusive:
Genialität und Brutalität, Schönheit und Entstellung,
Vitalität und Krankheit, Kreativität und Uniformissmus.

Wir waren berufen, den Lebensatem Gottes weiter zu tragen, Neues zu schaffen, Defizitäres zu entfalten.

Doch ohne Verbindung zur Zentrale ist das nicht möglich. Gericht – wie es die Bibel nennt - bedeutet, sich selbst überlassen zu sein.
Und sich selbst überlassen sein bedeutet auf Dauer - die Hölle.

Die gute Nachricht:
Gott empfindet weiterhin Verantwortung für seine Schöpfung, die er ja hervorgebracht hat und die er in voller Absicht mit Eigenverantwortung und Freiheit ausgestattet hat.
Bei Gott gibt es nur maximale Lebensqualität – und das ist durch und durch immer all das, was mit Liebe zu tun hat.
Und Liebe ist ohne Freiheit und Eigenverantwortlichkeit eben nicht möglich.
Damit beschränkt Gott sich selbst und seine Allmacht.
Das ist für mich einer der beängstigend wunderbaren Wesenszüge Gottes!

Deshalb zwingt er uns auch nicht auf seinen Kurs, sondern bietet uns an, unter seiner Leitung innerhalb des alten Systems die ursprüngliche Zielstellung neu aufzunehmen.

Das geht nur mit denen, die bereit sind, mitzumachen – freiwillig, offen, korrekturfähig.
Und weil die Grundlagen dieser neuen Entwicklung - lateinisch evolution - die Gott ermöglicht - also personal begründete Evolution - Beziehungsqualität und Bindungsfähigkeit sind, kann der Grundbaustein dieses Aufbauprojektes nur durch einen Begriff angemessen zum Ausdruck kommen: Vertrauen.

Vertrauen ist nie funktional sondern personal. Keine Freundschaft, keine Partnerschaft kann ohne Vertrauen das sein, was sie sein sollte. Das gilt auch in der Beziehung zu Gott. Daher ist Glaube i.e. Vertrauen das Atom des Evangeliums – atomos heißt unteilbar, also ungeteilter Glaube, ungeteiltes Vertrauen.
Anders geht es nicht.

Auf der Grundlage dieser Beziehungsqualität, die sich im Vertrauen ausdrückt, stellt uns Gott eine neue Lebenswirklichkeit zur Verfügung.
Er gibt uns quasi den Starkstromanschluss zurück, für den wir eigentlich geschaffen sind und den wir brauchen, um loszumarschieren.

Was das bedeutet, wird uns leibhaftig in Jesus vor Augen geführt.
Und - es wird ausdrücklich gesagt, dass das auch uns zur Verfügung steht:
Nicht nur Wort, sondern auch Tat. Nicht nur Predigt, sondern auch Vollmacht in der Praxis.

OriginalQuellen dazu:

Jesus über sich in Lukas 4.16ff: 
Der Geist des Herrn ist auf mir, er hat mich gesandt,
den Armen gute Botschaft zu bringen,
den Gefangenen, dass sie frei sein werden,
den Blinden, dass sie sehen werden,
den Unterdrückten, dass sie aufgerichtet werden.

Jesus sagt zu den Jüngern in Matthäus 10.5ff: 
Macht die Präsenz der Macht und der Liebe Gottes - das ist Herrlichkeit - bekannt, heilt Kranke, werft Dämonen raus, macht unheilbar Kranke gesund und bringt Tote wieder zum Leben.

Jesus zu den Jüngern in Johannes 20.21:
Wie mich mein Vater gesandt hat, so sende ich euch.


Und wie das nun in der Praxis mit Corona aussieht – das möchte ich gerne entdecken!

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